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ABGESAGT Konflikte verstehen – Frieden stiften

Schwierige Situationen durch Conflict Mapping verändern

+HINWEIS: die Veranstaltung ist abgesagt+

Sommerkurs

Conflict Mapping soll unterstützen, Konflikte in ihrer Komplexität besser zu erfassen. Wer sind die Beteiligten? Wer sind die Betroffenen? Welche Rolle spielen Beziehungen, Vorstellungen, Gefühle und andere Sinneswahrnehmungen im Konfliktgeschehen? Was brauchen die Beteiligten in Familie, Gemeinschaft oder Gesellschaft? Was ist meine Rolle und Zutun im Konflikt? Welchen Vorstellungen von „Frieden“ wollen Sie gerecht werden?
In diesem Kurs schulen Sie Ihre Friedens- und Konfliktarbeit in der persönlichen und beruflichen Praxis, um mehr Handlungsoptionen zu entdecken und Veränderungsprozesse hin zu tragfähigen Beziehungen zu gestalten.  

In diesem Kurs setzen setzen Sie sich mit dem differenzierten und gründlichen Analyse-Instrument des Conflict Mapping, als Grundlage für eine konstruktive Konfliktkultur, auseinander. Es eignet sich sowohl für persönliche und berufliche Konfliktsituationen als auch für ein besseres Verständnis von gesellschaftlichen Friedens- und Versöhnungsprozessen auf lokaler, nationaler und internationaler Ebene. Menschen, die andere in Konflikten beraten und begleiten, gewinnen hierdurch Sicherheit und Klarheit in herausfordernden und komplexen Situationen.

Referent:innen: 

  • Sabrina Stein BA MA, Doktorandin an der Universität Wien, lehrt am Arbeitsbereich Friedens- und Konfliktstudien der Universität Innsbruck
  • Mag. Matthias Gossner MSc MA, Doktorand am Jena Zentrum für Versöhnungsforschung, mit Forschung in Mexiko

beide Forschenden und Praktizierenden für Friedensbildung und Konflikttransformation

 

Termine:  

  • Montag – Donnerstag von 09:00 – 17:00 Uhr,
  • Freitag 09:00 – 13:00 Uhr

Datum:
Von Montag, 03. Juli 2023, 09:00 Uhr
bis Freitag, 07. Juli 2023, 13:00 Uhr

Ort:
Haus der Begegnung, Rennweg 12, 6020 Innsbruck

Kontakt:
DI Veronika Lamprecht, BA, Haus der Begegnung

Beitrag:
490,00 € bzw. 440,00 € Kursgebühr ermässigt („Ermöglicher“-Preis für die ersten 4 Personen, die sich bis spätestens 15. Mai 2023 anmelden)

Anmeldung bis:
keine Anmeldung mehr möglich, die Veranstaltung ist abgesagt

Veranstalter:
Haus der Begegnung Bildungshaus der Diözese Innsbruck

Zielgruppen / Voraussetzung:

Friedens- und Konfliktarbeiter*innen, Führungskräfte, Begleiter*innen von Menschen in Konfliktsituationen, Lehrer*innen, Organisationsberater*innen sowie Betriebsrät*innen und Interessierte

Wozu Conflict Mapping?

Sabrina Stein und Matthias Gossner antworten auf Fragen von Veronika Lamprecht
  • Könnt ihr ein besonders spannendes Beispiel für eure Erfahrung in der Konfliktarbeit geben?

Matthias Gossner: Eine Teilnehmerin an einem Kommunikations-Workshop aus einer Gemeinde in Oaxaca, Mexiko sagte nach einer Zuhör-Übung: „Jetzt fühle ich mich viel weicher, ich glaube, jetzt kann ich die Gegenseite auch hören“.  

Sabrina Stein: Mir fällt jetzt kein konkretes Beispiel ein, obwohl es bestimmt tausende gäbe. Aber was mir immer wieder auffällt und bewegt, ist, dass es in Konflikten meist um Beziehungsfähigkeit und Wahrhaftigkeit geht. Und das ist wiederum auch das, was viele verschiedene Disziplinen und Menschen verbindet und interessiert. So kam es häufig vor, dass ich ganz verschiedenen Menschen mit verschiedenen Schwerpunktenten zu diesen Themen gearbeitet habe und es ein tieferes Verständnis dazu gibt was teilweise nur schwierig mit Worten zu beschreiben ist. Und das ist ein besonders spannendes Feld und Teil dieser Arbeit. 

  • Wie kann ich mir diese Sommerwoche zum Conflict Mapping praktisch vorstellen?

Matthias Gossner: Notwendige theoretische Modelle ermöglichen es uns, die komplexe Wirklichkeit von Konflikten besser einzuordnen und zu verstehen, mitgebrachte reale Konfliktepisoden „erschrecken“ uns weniger und es erhöhen sich unsere Handlungsoptionen.  

Sabrina Stein: Wir werden uns erst mal den Themen Frieden und Konflikt im Allgemeinen widmen und erfahren, wie diese Konzepte beschrieben werden. Dazu machen wir immer auch praktische Übungen und Fallbeispiele aus dem Alltag. Dann werden wir das Conflict Mapping als Methode kennen lernen. In Begleitung und mit Unterstützung werden wir dann einen selbstgewählten persönlichen Konflikt damit analysieren, besser verstehen lernen und am Ende auch mögliche Lösungsvorschläge erarbeiten. Diese werden wir auch gemeinsam in einem sicheren Raum ausprobieren und uns dazu austauschen. Dabei helfen uns verschiedene Methoden, wie u.a. Gewaltfreie Kommunikation, Aktives Zuhören, Council-Arbeit, tanz- und theaterpädagogische Elemente und meditative Techniken. 

  • Ist es nicht ganz schön anstrengend, sich eine ganze Woche mit Konflikten zu beschäftigen?

Matthias Gossner: Die Frage ist für mich, was ist die Alternative? Konflikte kommen im sozialen Zusammenleben immer vor. Es ist viel effizienter und letztliche einfacher, sich ein paar Tage diesem Faktum zu widmen und sich gezielt auf eine konstruktivere Konfliktbearbeitung vorzubereiten, als das Unausweichliche zu ignorieren.  

Sabrina Stein: Teilweise wird es sicher anstrengend sein, aber es ist überraschend wie viel Kraft man am Ende auch daraus schöpfen kann, wenn man sich einmal mit den Dingen beschäftigt und ggf. auch Lösungen und neue Perspektiven auf die Dinge erhält, welche uns sonst in unserem täglichen Leben eher behindern... Humor, eine gute Unterstützung, Begleitung und der gemeinschaftliche Austausch dazu ist natürlich wichtig, damit die Themen nicht allzu schwer werden oder wir uns nicht in etwas verrennen. 

 

  

Sabrina Stein

Matthias Gossner